Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Bundeskampf Stammtisch. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

ultraviolet

Kreative Spam Queen

Beiträge: 302

Level: 37

Danksagungen: 6347

  • Nachricht senden

461

Donnerstag, 23. Juli 2015, 11:27

Das Rosenband

Im Frühlingsschatten fand ich sie.
Da band ich sie mit Rosenbändern.
Sie fühlt' es nicht und schlummerte.
Ich sah sie an; mein Leben hing
Mit diesem Blick an ihrem Leben.
Ich fühlt' es wohl und wußt' es nicht.

Doch lispelt' ich ihr sprachlos zu
Und rauschte mit den Rosenbändern.
Da wachte sie vom Schlummer auf.
Sie sah mich an; ihr Leben hing
Mit diesem Blick an meinem Leben.
Und um uns ward Elysium.

Friedrich Gottlieb Klopstock

courtesy of dr. kloebner aka chrom vanadium

Es hat sich bereits 1 registrierter Benutzer bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Icke Ha$$ler

Icke Ha$$ler

belesener Ritter

Beiträge: 139

Wohnort: Berlin - SNTology

Beruf: Leichenhallennachtwächter

Level: 34

Danksagungen: 4584

  • Nachricht senden

462

Samstag, 25. Juli 2015, 20:13

Meine geliebte violette Wolke
Blitze und Donner
Der Baum schnappt sich den ersten Tropfen



:thumbsup: made by Dr. Chrom Vana di Um - dem Michelangelo der Signaturen :thumbsup:

This user is the property of Ultraviolet - by courtesy of Icke Ha$$ler :P

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Icke Ha$$ler« (25. Juli 2015, 20:13)


ultraviolet

Kreative Spam Queen

Beiträge: 302

Level: 37

Danksagungen: 6347

  • Nachricht senden

463

Samstag, 25. Juli 2015, 20:32

ruhelos wandert sie
durch wälder und wiesen
über berge und durch schluchten.
hinterlässt spuren ihrer sehnsucht
nach dem unbekannten.

courtesy of dr. kloebner aka chrom vanadium

Es hat sich bereits 1 registrierter Benutzer bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Icke Ha$$ler

Icke Ha$$ler

belesener Ritter

Beiträge: 139

Wohnort: Berlin - SNTology

Beruf: Leichenhallennachtwächter

Level: 34

Danksagungen: 4584

  • Nachricht senden

464

Montag, 10. August 2015, 21:24

Liebesglut und Anbetung

Einer mit Flammenschwingen brachte einen
Mit weissen her, wo traut sie lag bei mir,
Und sprach: „Was will der Unbekannte hier?
Von allen Klängen sind nur lieb die meinen

Der LIEBE Freunden; duldet sonst hier keinen!“
Ich sprach: „Gern lauscht, Oboenspieler, dir
Mein Lieb, doch ist auch lieb die Harfe ihr,
Lieb, wenn sich beider Klänge hold vereinen“.

Dann sprach mein Lieb: „Ihr dient mir beide: er —
Der LIEBE ANBETUNG du — ihre GLUT.
Dein Lied weht über sonnenhelles Meer,

Doch dort, wo tief im Hain auf blasser Flut
Das blasse Licht des Mondes zitternd ruht,
Stets mir zum Ruhm klingt diese Harfe hehr.“


DANTE GABRIEL ROSSETTI



:thumbsup: made by Dr. Chrom Vana di Um - dem Michelangelo der Signaturen :thumbsup:

This user is the property of Ultraviolet - by courtesy of Icke Ha$$ler :P

ultraviolet

Kreative Spam Queen

Beiträge: 302

Level: 37

Danksagungen: 6347

  • Nachricht senden

465

Dienstag, 11. August 2015, 19:19

Du kommst mir hoch vom Hang entgegen
im Feierkleid, im weißen Kleid;
sein wellenweiches Faltenlegen
rauscht in die Aveeinsamkeit.

Ein Grüßen blüht auf deinem Munde,
ein Winken weht von deiner Hand,
und durch des Abends rote Stunde
führst du das Glück ins kühle Land...

Rainer Maria Rilke (Band 3 S. 555)

courtesy of dr. kloebner aka chrom vanadium

Es hat sich bereits 1 registrierter Benutzer bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Icke Ha$$ler

Icke Ha$$ler

belesener Ritter

Beiträge: 139

Wohnort: Berlin - SNTology

Beruf: Leichenhallennachtwächter

Level: 34

Danksagungen: 4584

  • Nachricht senden

466

Donnerstag, 13. August 2015, 21:57

Icke Tarzan!
U Jane!
Der Affe haut sich vor den Kopf und lacht.



:thumbsup: made by Dr. Chrom Vana di Um - dem Michelangelo der Signaturen :thumbsup:

This user is the property of Ultraviolet - by courtesy of Icke Ha$$ler :P

ultraviolet

Kreative Spam Queen

Beiträge: 302

Level: 37

Danksagungen: 6347

  • Nachricht senden

467

Freitag, 14. August 2015, 11:12

Er kam und saß mir zur Seite,
doch ich erwachte nicht.
Welch ein verfluchter Schlaf,
ich Elende, war das!

Er kam in schweigender Nacht;
er hielt die Harfe in Händen
und meine Träume tönten
wieder seine Melodien.

Wehe, warum sind so meine Nächte verloren?
Wehe, warum vermisse ich
immer sein Angesicht,
dessen Atem den
Schlaf mir berührt?

- Rabindranath Tagore -

courtesy of dr. kloebner aka chrom vanadium

Es hat sich bereits 1 registrierter Benutzer bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Icke Ha$$ler

ultraviolet

Kreative Spam Queen

Beiträge: 302

Level: 37

Danksagungen: 6347

  • Nachricht senden

468

Sonntag, 16. August 2015, 11:24

Love’s Philosophy

The fountains mingle with the river
And the rivers with the ocean,
The winds of heaven mix for ever
With a sweet emotion;
Nothing in the world is single,
All things by a law divine
In one another’s being mingle –
Why not I with thine?

See the mountains kiss high heaven,
And the waves clasp one another;
No sister-flower would be forgiven
If it disdain’d its brother;
And the sunlight clasps the earth,
And the moonbeams kiss the sea –
What are all these kissings worth,
If thou kiss not me?

- P.B. Shelley -

courtesy of dr. kloebner aka chrom vanadium

Es hat sich bereits 1 registrierter Benutzer bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Icke Ha$$ler

Icke Ha$$ler

belesener Ritter

Beiträge: 139

Wohnort: Berlin - SNTology

Beruf: Leichenhallennachtwächter

Level: 34

Danksagungen: 4584

  • Nachricht senden

469

Sonntag, 16. August 2015, 13:44

...und wenn wir's schon mal hatten, lohnt es sich doch immer wieder...

Das Kuß-Gedicht

Der Menschheit größter Hochgenuß
ist ohne Zweifel wohl der Kuß.
Er ist beliebt, er macht vergnügt,
ob man ihn gibt, ob man ihn kriegt.
Er kostet nichts, ist unverbindlich
und er vollzieht sich immer mündlich.
Hat man die Absicht, daß man küßt,
so muß man erst mit Macht und List
den Abstand zu verringern trachten
und dann mit Blicken zärtlich schmachten.
Die Blicke werden tief und tiefer,
es nähern sich die Unterkiefer.
man pflegt dann mit geschloß'nen Augen
sich aneinander festzusaugen.
Jedoch nicht nur der Mund allein
braucht eines Kusses Ziel zu sein.
Man küßt die Wange und die Hände
und auch noch and're Gegenstände,
die ringsherum mit Vorbedacht
sämtlich am Körper angebracht.
Auch wie man küßt, das ist verschieden
Im Norden, Osten, Westen, Süden.
So mit Bedacht und mit Gefühl,
der eine heiß, der and're kühl.
Der eine haucht, der and're schmatzt,
als ob ein alter Reifen platzt.
Hingegen wiederum der Keusche
vermeidet jegliche Geräusche.
Der eine kurz, der and're länger,
den längsten nennt man Dauerbrenner.
Ein Kuß ist, wenn zwei Lippenlappen
in Liebe aufeinanderklappen
und dabei ein Geräusch entsteht,
als wenn die Kuh durch Matsche geht.

Unser geliebter Rilke



:thumbsup: made by Dr. Chrom Vana di Um - dem Michelangelo der Signaturen :thumbsup:

This user is the property of Ultraviolet - by courtesy of Icke Ha$$ler :P

Es hat sich bereits 1 registrierter Benutzer bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

ultraviolet

ultraviolet

Kreative Spam Queen

Beiträge: 302

Level: 37

Danksagungen: 6347

  • Nachricht senden

470

Sonntag, 16. August 2015, 17:15

Max Dauthendey (1867-1918)

Die Uhr zeigt heute keine Zeit

Ich bin so glücklich von deinen Küssen,
Daß alle Dinge es spüren müssen.
Mein Herz in wogender Brust mir liegt,
Wie sich ein Kahn im Schilfe wiegt.
Und fällt auch Regen heut ohne Ende,
Es regnet Blumen in meine Hände.
Die Stund', die so durchs Zimmer geht,
Auf keiner Uhr als Ziffer steht;
Die Uhr zeigt heute keine Zeit,
Sie deutet hinaus in die Ewigkeit.

courtesy of dr. kloebner aka chrom vanadium

Es hat sich bereits 1 registrierter Benutzer bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Icke Ha$$ler

Icke Ha$$ler

belesener Ritter

Beiträge: 139

Wohnort: Berlin - SNTology

Beruf: Leichenhallennachtwächter

Level: 34

Danksagungen: 4584

  • Nachricht senden

471

Sonntag, 16. August 2015, 20:17

Joseph Brodsky

Я всегда твердил, что судьба – игра.
Что зачем нам рыба, раз есть икра.
Что готический стиль победит, как школа,
как способность торчать, избежав укола.

Я сижу у окна. За окном осина.
Я любил немногих. Однако – сильно.


Я считал, что лес – только часть полена.
Что зачем вся дева, раз есть колено.
Что, устав от поднятой веком пыли,
русский глаз отдохнет на эстонском шпиле.

Я сижу у окна. Я помыл посуду.
Я был счастлив здесь, и уже не буду.


Моя песня была лишена мотива,
но зато ее хором не спеть. Не диво,
что в награду мне за такие речи
своих ног никто не кладет на плечи.

Я сижу у окна в темноте; как скорый,

море гремит за волнистой шторой.


Гражданин второсортной эпохи, гордо
признаю я товаром второго сорта
свои лучшие мысли и дням грядущим
я дарю их как опыт борьбы с удушьем.

Я сижу в темноте. И она не хуже

в комнате, чем темнота снаружи.



Dass das Schicksal ein Spiel ist, war mir immer schon klar.
Wozu brauchen wir Fisch? Es gibt doch Kaviar.
Der gotische Stil triumphiert hoch oben samt Spitze
als Kunst high zu sein ohne zu spritzen.

Ich sitze am Fenster. Da draußen die Espe.
Ich liebte wenige. Doch immer fester.


Ich meinte, der Wald sei vom Holzscheit bloß ein Stückchen.
Wozu das ganze Mädchen? Ein Knie kann doch entzücken.
So müde vom wirbelnden Jahrhundert-Staub
ruht auf estnischen Turmspitzen das russische Aug.

Ich sitze am Fenster. Hab Geschirr abgewaschen.
Ich war glücklich hier, werd nie mehr davon naschen.


Mein Lied war also völlig ohne Motiv
dafür singt man’s nie im Chor. Doch tief
im Innern weiß ich: zur Belohnung für solche Reden
wird keiner seine Füße auf die Schultern mir legen.

Ich sitze am Fenster; wie ein Schnellzug verloren
donnert das Meer hinter den gewellten Storen.


Als Bürger einer Epoche minderer Güte bewahre
ich stolz als eine ebenso zweitrangige Ware
meine besten Gedanken und der Zukunft schicke
ich sie als Erfahrung eines Kampfes mit dem Ersticken.

Ich sitze im Dunkeln. Doch nicht dümmer
als das Dunkel da draußen ist es hier drinnen im Zimmer.

Aus dem Band: Das Ende einer schönen Epoche (Конец прекрасной эпохи)



:thumbsup: made by Dr. Chrom Vana di Um - dem Michelangelo der Signaturen :thumbsup:

This user is the property of Ultraviolet - by courtesy of Icke Ha$$ler :P

Icke Ha$$ler

belesener Ritter

Beiträge: 139

Wohnort: Berlin - SNTology

Beruf: Leichenhallennachtwächter

Level: 34

Danksagungen: 4584

  • Nachricht senden

472

Dienstag, 25. August 2015, 23:54

Wenn man einander schreibt,
ist man wie durch ein Seil verbunden.

Autor: Franz Kafka

Kleine Seele
springst im Tanze
legst in warme Luft den Kopf
hebst die Füsse aus glänzendem Grase
das der Wind in zarte Bewegung treibt


für Ultraviolet



:thumbsup: made by Dr. Chrom Vana di Um - dem Michelangelo der Signaturen :thumbsup:

This user is the property of Ultraviolet - by courtesy of Icke Ha$$ler :P

ultraviolet

Kreative Spam Queen

Beiträge: 302

Level: 37

Danksagungen: 6347

  • Nachricht senden

473

Mittwoch, 26. August 2015, 17:52

mächtig
erschallt dein schritt durchs tal
bis hin auf des berges höh
wo zart
wie an den fels geklebt
die trutzburg der erob'rung harret.

ein mägdelein tanzt sorglos singend
im wohlgeschützten burghof,
wirft sommerblüten hoch in den himmel
und lichter leuchten überall,
selbst an den letzten sommerschmetterlingen .

für icke

courtesy of dr. kloebner aka chrom vanadium

Es hat sich bereits 1 registrierter Benutzer bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Icke Ha$$ler

Icke Ha$$ler

belesener Ritter

Beiträge: 139

Wohnort: Berlin - SNTology

Beruf: Leichenhallennachtwächter

Level: 34

Danksagungen: 4584

  • Nachricht senden

474

Donnerstag, 3. September 2015, 10:52

Wechsellied zum Tanze

Die Gleichgültigen
Komm mit, o Schöne, komm mit mir zum Tanze;
Tanzen gehöret zum festlichen Tag.
Bist du mein Schatz nicht, so kannst du es werden,
Wirst du es nimmer, so tanzen wir doch.
Komm mit, o Schöne, komm mit mir zum Tanze;
Tanzen verherrlicht den festlichen Tag.

Die Zärtlichen
Ohne dich, Liebste, was wären die Feste?
Ohne dich, Süße, was wäre der Tanz?
Wärst du mein Schatz nicht, so möcht ich nicht tanzen,
Bleibst du es immer, ist Leben ein Fest.
Ohne dich, Liebste, was wären die Feste?
Ohne dich, Süße, was wäre der Tanz?

Die Gleichgültigen
Laß sie nur lieben, und laß du uns tanzen!
Schmachtende Liebe vermeidet den Tanz.
Schlingen wir fröhlich den drehenden Reihen,
Schleichen die andern zum dämmernden Wald.
Laß sie nur lieben, und laß du uns tanzen!
Schmachtende Liebe Vermeidet den Tanz.

Die Zärtlichen
Laß sie sich drehen, und laß du uns wandeln!
Wandeln der Liebe ist himmlischer Tanz.
Amor, der nahe, der höret sie spotten,
Rächet sich einmal, und rächet sich bald.
Laß sie sich drehen, und laß du uns wandeln!
Wandeln der Liebe ist himmlischer Tanz

Goethe

für @ultraviolet:



:thumbsup: made by Dr. Chrom Vana di Um - dem Michelangelo der Signaturen :thumbsup:

This user is the property of Ultraviolet - by courtesy of Icke Ha$$ler :P

Es haben sich bereits 2 registrierte Benutzer bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

ultraviolet, T. Bundy

ultraviolet

Kreative Spam Queen

Beiträge: 302

Level: 37

Danksagungen: 6347

  • Nachricht senden

475

Sonntag, 6. September 2015, 20:28

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
sind Schlüssel aller Kreaturen,
wenn die, so singen oder küssen
mehr als die Tiefgelehrten wissen,
wenn sich die Welt ins freie Leben
und in die Welt wird zurückbegeben,
wenn dann sich wieder Licht und Schatten
zu echter Klarheit werden gatten
und man in Märchen und Gedichten
erkennt die wahren Weltgeschichten,
dann fliegt vor einem geheimen Wort
das ganze verkehrte Wesen fort.
- Novalis -

courtesy of dr. kloebner aka chrom vanadium

Es hat sich bereits 1 registrierter Benutzer bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Icke Ha$$ler

Beiträge: 82

Wohnort: Sanktnimmerland

Beruf: Todesbegleiter

Level: 31

Danksagungen: 188

  • Nachricht senden

476

Sonntag, 6. September 2015, 22:29

Das Spiel des Wahnsinns

Es wird erzählt, dass alle Gefühle und Qualitäten der
Menschen ein Treffen hatten. Als die Langeweile zum dritten Mal gähnte,
schlug der Wahnsinn, wie immer sehr gewitzt vor: "Lasst uns Verstecken spielen!"
Die Intrige hob die Augenbraue, und die Neugierde
konnte sich nicht mehr
zurückhalten und fragte: "Verstecken? Was ist das?"
"Das ist ein Spiel", sagte der Wahnsinn. "Ich verstecke
mein Gesicht und fange an zu zählen, von eins bis eine Million.
Inzwischen versteckt ihr euch. Wenn ich das Zählen beendet habe, wird der erste
von euch, den ich finde meinen Platz einnehmen um das Spiel danach fortzusetzen".
Die Begeisterung und die Euphorie tanzten vor Freude.
Die Freude machte so viele Sprünge, dass sie den letzten Schritt tat um den Zweifel zu
überzeugen und sogar die Gleichgültigkeit,die sonst keine Interessen hatte, machte mit. Aber
nicht alle wollten teilnehmen: Die Wahrheit bevorzugte es sich nicht zu verstecken, wozu?
Zum Schluss würde man sie immer entdecken und der Stolz meinte, dass es ein
dummes Spiel wäre (im Grunde ärgerte er sich, dass die Idee nicht von ihm
kam) und die Feigheit zog vor, nicht zu riskieren.
"Eins.., zwei...., drei ...vier....", der Wahnsinn begann zu zählen.
Als erste versteckte sich die Trägheit, die sich wie
immer hinter den ersten Stein fallen liess.
Der Glaube stieg zum Himmel empor und die Eifersucht
versteckte sich hinter dem Schatten des Triumphes, der es aus eigener Kraft
geschafft hatte,bis zur höchsten Baumkrone zu gelangen. Die Grosszügigkeit schaffte es
kaum sich zu verstecken, da sie bei allen Verstecken, die sie ausfindig machte, glaubte, ein
wunderbares Versteck für einen ihrer Freunde gefunden zu haben. Ein kristallklarer See .. ..,
ideal für die Schönheit.
Der Spalt eines Baumes ....., ideal für die Angst. Der Flug eines Schmetterlings ...., das Beste
für die Wolllust. Ein Windstoss ......., grossartig für die Freiheit ...... und sie versteckte sich
auf einem Sonnenstrahl.
Der Egoismus dagegen fand von Anfang an einen sehr guten Ort, luftig, gemütlich ..... aber
nur für ihn allein. Die Lüge versteckte sich im Meeresgrund (stimmt nicht, in Wirklichkeit
versteckte sie sich hinter dem Regenbogen). Die Leidenschaft und das Verlangen, im Zentrum
des Vulkans. Die Vergesslichkeit .... ich habe vergessen wo sie sich versteckte, aber das ist
nicht so wichtig.
Als der Wahnsinn 999.999 zählte, hatte die Liebe noch
kein Versteck gefunden. Alle Plätze schienen besetzt zu sein .... bis
sie den Rosenstrauch erblickte und gerührt entschloss, sich in seinen Blüten
zu verstecken.
"Eine Million", zählte der Wahnsinn und begann zu suchen.
Die erste, die entdeckt wurde, war die Trägheit, nur drei Schritte vom ersten Stein entfernt.
Danach hörte man den Glauben, der mit Gott im Himmel über Theologie diskutierte. Die
Leidenschaft und das Verlangen hörte man im Vulkan vibrieren. In einem unachtsamen
Moment fand er die Eifersucht und so natürlich auch den Triumph. Den Egoismus brauchte er
gar nicht zu suchen, ganz allein kam er aus seinem Versteck, das sich als Bienennest
herausstellte.
Vom vielen Laufen empfand er Durst und als er sich dem See näherte, entdeckte er die
Schönheit. Mit dem Zweifel war es noch einfacher, er fand ihn auf einem Zaun sitzend, da
dieser sich nicht entscheiden konnte, auf welcher Seite er sich verstecken sollte.
So fand er einem nach dem anderen. Das Talent hinter dem frischen Gras, die Angst in einer
dunklen Höhle, die Lüge hinter dem Regenbogen (stimmt nicht, sie war im Meeresgrund) und
sogar die Vergesslichkeit... die schon wieder vergessen hatte, dass sie Verstecken spielte.
Nur die Liebe tauchte nirgendwo auf. Der Wahnsinn suchte hinter jedem Baum, in jedem
Bach dieses Planeten, auf jedem Berg und als er schon aufgeben wollte, erblickte er die
Rosen. Mit einem Stöckchen fing er an die Zweige zu bewegen, als auf einmal ein
schmerzlicher Schrei aufkam. Die Dornen hatten der Liebe die Augen ausgestochen. Der
Wahnsinn war hilflos und wusste nicht, wie er seine Tat wieder gut machen sollte. Er weinte,
entschuldigte sich bei ihr und versprach der Liebe, für immer ihr Begleiter zu sein.
Seit dieser Zeit, seitdem das erste Mal auf Erden Verstecken gespielt wurde, ist die Liebe
blind und der Wahnsinn immer ihr
Begleiter.

Es haben sich bereits 2 registrierte Benutzer bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Icke Ha$$ler, ultraviolet

Icke Ha$$ler

belesener Ritter

Beiträge: 139

Wohnort: Berlin - SNTology

Beruf: Leichenhallennachtwächter

Level: 34

Danksagungen: 4584

  • Nachricht senden

477

Sonntag, 6. September 2015, 22:49

Liebe macht nicht blind
genau wie Sinn keinen Sinn macht
Liebe ist ein Wahnsinns-Zustand
gebe dich ruhig diesem sinnlichen Wahn hin
doch tue gut daran
dich nie selbst in ihm zu verlieren



:thumbsup: made by Dr. Chrom Vana di Um - dem Michelangelo der Signaturen :thumbsup:

This user is the property of Ultraviolet - by courtesy of Icke Ha$$ler :P

Es hat sich bereits 1 registrierter Benutzer bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

T. Bundy

Beiträge: 82

Wohnort: Sanktnimmerland

Beruf: Todesbegleiter

Level: 31

Danksagungen: 188

  • Nachricht senden

478

Montag, 7. September 2015, 21:49

Es wird Regen geben

Ich mach die Augen auf in meinem zimmer ist es still
Mein Kopf ist voll mit dingen die ich dort nicht haben will
Was hab ich bloss gemacht wo war ich letzte Nacht
Mit wem und vor allem wie hab ich sie verbracht
Ich weiss ich hab zu viel geraucht und Alkohol missbraucht
Das hat micht geschlaucht und ich bin abgetaucht
Bin durch die strassen gerannt hab nicht nicht mehr ausgekannt
Bis an irgendeiner wand ein bekannter vor mir stand
Anzug weiss cowboystiefel haare afrolook
Rotes hemd an den armen goldschmuck
Er sagt 'was geht uah' und muss sich bergeben
Er greift nach seiner flasche er wird sie berleben
Er setzt sich er ist dicht ich setz mich dicht daneben
Und er beginnt zu reden und zu reden und zu reden
S. M. You. D. O. Sagt so ist das leben eben
Der typ gestern sagte es wird regen geben
Jetzt erst mal aufstehn duschen undn kaffee machen
Das ganze vergessen oder einfach drber lachen
Aber wie hat der freak gestern richtig gesagt
Die dinge laufen falsch auch wenn sich keiner beklagt
Er sagt die menschen vertragen mehr als sie zu sagen wagen
Aber auf die dauer schlagen ihnen dinge auf den magen
Doch anstatt andern menschen in den magen zu haun
Wird alles schn geschluckt und beim versuch es zu verdaun
Musste er ganz einfach kotzen und da sind wir beim problem
Obwohl sich alles um uns dreht bleiben wir hier oben stehn
In der bewegung liegt die kraft habt ihr das nicht gerafft
Der stillstand ist der tod und der geschieht massenhaft
Wir alle sind dabei und selber so dicht dran
Und der typ klingt sich aus weil er es nicht ertragen kann
Er spricht von menschen die verrecken in den strassen in den ecken
Direkt vor andern menschen die erschreckt zurckschrecken
Oder aber weitergehn weil sie es gar nicht sehn
Nicht hrn nicht fhln und erst recht nicht verstehn
Da ist einer am krepiern und liegt in seinem kot
Doch die leute die ihn ignoriern sind schon lange tot
Sitzt der penner in der ecke dann sieh ihn dir an
Es knnte ich sein vielleicht bist du es irgendwann
Doch unsre buche sind zu voll und unsre kpfe zu leer
Der typ resigniert und er hat keine hoffnung mehr
Doch dann kommt seine theorie und seine augen werden gross
Denn der gedanke an das ende lsst ihn nicht mehr los
Was wir zum leben brauchen wird sich gegen uns stelln
Ich denk noch alter locker bleiben mach mal keine wellen
Er springt auf und zeigt zum himmel sagt von dort wird es kommen
Ich versuch was zu erkennen doch ich sehe zu verschwommen
Und dann dreht er sich zu mir und sagt du wirst es noch erleben
Und ich frage ihn was es wird regen geben
Aha das war also der typ und seine theorie
War das nun philosophie oder nur utopie
Die einen glauben an den sturm die andern an das beben
Und der typ behauptet eben es wird regen geben
Es kommt nicht darauf an wie man das ende sieht
Es geht auch nicht darum was dann genau geschieht
Es ist viel wichtiger zwischen den zeilen zu verweilen
Das zu peilen dran zu feilen um gedankengut zu teilen
Teil gute gedanken gehrst du auch zu den bleichen
Du wirst reicher durch bereicherung in allen bereichen
Ging das zu schnell setz die nadel zurck
Hats dir nicht gefallen hrn anderes stck
Doch schalt niemals ab und hr niemals auf zu denken
Das ist nicht umsonst ich will dir auch nichts schenken
Hausmeister Thomas D. Fr heute bin ich raus
Ich zieh den regenmantel an denn es sieht nach regen aus

ultraviolet

Kreative Spam Queen

Beiträge: 302

Level: 37

Danksagungen: 6347

  • Nachricht senden

479

Dienstag, 8. September 2015, 09:45

Im weiten Mantel bis ans Kinn verhüllet,
Ging ich den Felsenweg, den schroffen, grauen,
Hernieder dann zu winterhaften Auen,
Unruh'gen Sinns, zur nahen Flucht gewillet.

Auf einmal schien der neue Tag enthüllet:
Ein Mädchen kam, ein Himmel anzuschauen,
So musterhaft wie jene lieben Frauen
Der Dichterwelt. Mein Sehnen war gestillet.

Doch wandt ich mich hinweg und ließ sie gehen
Und wickelte mich enger in die Falten,
Als wollt ich trutzend in mir selbst erwarmen,

Und folgt ihr doch! Sie stand. Da wars geschehen!
In meiner Hülle konnt ich mich nicht halten,
Die warf ich weg: sie lag in meinen Armen!

- Johann Wolfgang von Goethe -

courtesy of dr. kloebner aka chrom vanadium

Es hat sich bereits 1 registrierter Benutzer bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Icke Ha$$ler

ultraviolet

Kreative Spam Queen

Beiträge: 302

Level: 37

Danksagungen: 6347

  • Nachricht senden

480

Freitag, 11. September 2015, 18:00

o wie dunkel ist der wald
in der abenddämmerung.
kalt meine hand
doch kühn mein sinn
ich will ihn sehen.
den stolzen hirsch, der äst
doch ständig um sich schaut
nach seiner braut
nach seinem rivalen.
vielleicht sieht er dies stück der wahrheit
die mir verschlossen bleibt?

müd geh ich heim
gesehen, nicht verstanden
mysterium der natur
ein leichter hauch nur flog mich an
der rest war schweigen.
dort in der kammer brennt das herdfeuer
an welchem ich sinnieren kann
und auf die eingebung warte
vielleicht ein leben lang.

empfangen werden, geboren, kurz ist die zeit auf dieser erde, zurück zu ihr
ein aschetraum
aus dem ich neu geboren werde.

- ultraviolet -

courtesy of dr. kloebner aka chrom vanadium

Es hat sich bereits 1 registrierter Benutzer bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Icke Ha$$ler